Vom Cloud-Skeptiker zum Cloud-Native

Ausgangslage und Zielsetzung

Eigene Quellcodes in die Public Cloud übertragen? Für OGiTiX war das lange kein Thema. Seit 14 Jahren entwickelt das Softwarehaus erfolgreich Lösungen für Identity und Access Management (IAM). Die Applikations-Infrastrukturen auf Kundenseite und bei OGiTiX selbst waren traditionell „on Premises“. Doch der Markt ist im Umbruch.

Markt im Umbruch, SaaS & Development in der Cloud, Ablösung Alt-IT

Vor Ausbruch der Corona-Pandemie 2019 gaben Unternehmen weniger als ein Drittel ihres IT-Budgets für Cloud-Dienste aus, so aktuelle Marktzahlen von Gartner. Schon bis Mitte des Jahrzehnts rechnen die Marktforscher damit, dass die Cloud erstmals zur vorherrschenden IT-Infrastruktur in der Wirtschaft wird. Cloud-Dienste wachsen mehr als doppelt so schnell wie der übrige IT-Markt. Bis 2025 werde sich diese Differenz sogar vervierfachen, so die Gartner-Analysten in ihrer Studie.

Für OGiTiX macht der Schritt in die Datenwolke gleich doppelt Sinn: Der Softwarehersteller will die wachsende Nachfrage nach flexiblen IT-Diensten bedienen und seine Lösungen künftig auch als Software as a Service anbieten. Im ersten Schritt bietet die Cloud Vorteile für eine Migration der hauseigenen Entwicklungs- und Testumgebungen. 

Der Betrieb von über 70 virtuellen Maschinen (VMs) beanspruchte in den vergangenen Jahren zunehmend mehr Arbeitszeit vom vierköpfigen Entwicklerteam. Die Komplexität der eigenen IT-Landschaft erschwerte das schnelle Bereitstellen von VMs für Entwicklungsprojekte und Testszenarien. Obwohl 50 Prozent der Systeme die meiste Zeit offline sind, musste das mittelständische Softwarehaus die nötige Hardware bereit- und instand halten. Stetig wachsende Sicherheitsanforderungen machten eine Infrastruktur im Eigenbetrieb endgültig unwirtschaftlich. Als die alte Server-Hardware vor der Ablösung stand, bot sich die Chance, Aufwand und Kosten für die eigene IT spürbar zu senken.

Zu komplex für den Mittelstand?

Doch eine Marktrecherche enttäuschte: Die Plattformen der Hyperscaler sind zu komplex für das kleine Team. Für den Mittelstand überflüssige Features würden zu viel Arbeitszeit binden. Ohne Spezialisten blieben die laufenden Kosten für die neue IT-Infrastruktur intransparent und unberechenbar. Das Softwarehaus müsste eigens einen Managed-Services-Dienstleister zwischenschalten, um die Cloud beherrschbar zu machen.

Außerdem legt OGiTiX größten Wert auf Datensouveränität und deutsche Server-Standorte. Viele seiner Kunden stammen aus sicherheitssensiblen Branchen wie der Hightechindustrie, Versorgern oder dem Gesundheitswesen, darunter ein führender deutscher Anbieter im Klinikbereich. Außerhalb des EU-Rechtsraums gibt es aber keine wirksamen Datenschutz-Garantien.

Gesucht war darum eine Public Cloud zur Automation der eigenen IT-Infrastruktur, zugleich einfach zu bedienen und nach europäischen Datenschutzstandards. Fündig wurden die IAM-Spezialisten aus NRW nicht im Silicon Valley, sondern wenige Kilometer rheinaufwärts in Köln-Ehrenfeld beim Mittelstandsspezialisten gridscale.

Was hat sich konkret verbessert für OGiTiX?

Eindruck macht von Beginn an die Bedienoberfläche der neuen Plattform: „Bei der Verwaltung unserer virtuellen Server waren wir einiges gewohnt. Wir arbeiteten bis dahin mit einer Hyper-V-Konsole. Beim ersten Blick auf das gridscale-Dashboard waren wir überrascht, wie viel aufgeräumter und intuitiv bedienbar eine Cloud sein kann“, erinnert sich Nils Hondong, Mitgründer und Produktmanager bei OGiTiX.

Die Grundinstallation der Systeme war daher schnell abgeschlossen. Dennoch hatten die Entwickler nicht damit gerechnet, wie schnell sich IT-Ressourcen bereitstellen lassen. „Innerhalb von Minuten starten wir virtuelle Maschinen. Früher beanspruchte die Vorbereitung der eigenen Hard- und Software oft Stunden, bevor wir mit der produktiven Arbeit beginnen konnten“, sagt Hondong.

So beschleunigte die gridscale-Cloud die Entwicklungs- und Testarbeit bei OGiTiX spürbar: „In unseren Testszenarien simulieren wir unterschiedlichste Infrastruktur-Setups: Lastspitzen bei Nutzerzugriffen, Zusammenschalten von Management-Servern oder neue Demodaten. gridscale hat uns hierbei vom ganzen Hardware- und Admin-Ballast befreit“, erklärt Hondong.

Das zahlt sich auch auf der Kostenseite aus: Im Unterschied zum Eigenbetrieb und anderen Cloud-Plattformen berechnet gridscale keine Vorhaltekosten für ungenutzte Ressourcen. „Wir halten vorkonfigurierte VMs bereit. Zahlen müssen wir aber erst, wenn und nur so lange wir sie in Betrieb nehmen. Die Kosten für unsere Cloud-Infrastruktur sind dabei immer transparent und nachvollziehbar“, sagt Hondong. 

Zugleich profitiert das Softwarehaus vom höheren Leistungsniveau seiner Cloud-IT. Das Kompilieren neuer Quellcodes, eine Standardaufgabe, geht jetzt um ein Drittel schneller. „Das summiert sich im Alltag extrem und spart uns richtig viel Zeit“, berichtet der Produktmanager.