Cloud made in Europe:
Wie Unternehmen ihre Datenhoheit sichern
»Deutschland ist nicht digital souverän. Damit steigen Abhängigkeiten und Angriffsflächen«, erklärte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst auf der MCSC 2025. Er forderte die neue Bundesregierung auf, digitale Souveränität zum Top-Thema zu machen.
Doch was bedeutet das konkret?


Die politischen Entwicklungen in den USA zeigen momentan sehr deutlich, warum eine Datenhoheit im Heimatland so wichtig ist: aufgrund des Cloud Acts können deutsche Unternehmen, die auf US-Cloud-Infrastrukturen angewiesen sind, jederzeit dazu aufgefordert werden, ihre Daten mit der amerikanischen Regierung zu teilen.
Ein erneuter »America First«-Kurs, wie er sich momentan abzeichnet, sorgt für zusätzliche Unsicherheiten, beispielsweise durch strengere Regularien für die Nutzung amerikanischer Cloud-Dienste oder neue Exportkontrollen für digitale Infrastruktur. Um nicht in die Abhängigkeit von wenigen globalen Anbietern zu geraten, müssen Unternehmen ihre IT-Infrastruktur zukunftssicher gestalten.
Die digitale Landschaft in Europa wird weiterhin stark von globalen Hyperscalern dominiert, was erhebliche Auswirkungen auf Kostenstrukturen, Datenschutz und Flexibilität hat – dabei gibt es auch auf europäischer Ebene gute Alternativen. Laut der Synergy Research Group dominieren AWS, Microsoft Azure und Google Cloud den Markt mit einem gemeinsamen Anteil von 67 Prozent und beherrschen den Public-Cloud-Bereich sogar mit 73 Prozent. Diese Marktdominanz zwingt Unternehmen dazu, sich intensiv mit der Frage zu beschäftigen, wie sie eine unabhängige Cloud-Strategie gestalten können.
Digitale Souveränität als Schlüssel zur Unabhängigkeit
Digitale Souveränität bedeutet, dass Unternehmen volle Kontrolle über ihre digitalen Technologien und Daten behalten. Das umfasst die Unabhängigkeit von externen Anbietern und die Fähigkeit, autonome Entscheidungen über IT-Systeme und digitale Werkzeuge zu treffen – eine Grundvoraussetzung für wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit.
Darüber hinaus fordert die DSGVO einen umfassenden Schutz vor unbefugtem Datenzugriff. Um dieses Ziel zu erreichen, setzen viele Unternehmen auf EU-Cloud-Anbieter. Dennoch üben die Hyperscaler durch ihre zentrale Marktstellung erheblichen Einfluss auf die Datenhoheit europäischer Unternehmen aus. Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Europa sind oft gezwungen, auf diese Anbieter zurückzugreifen, obwohl hohe, oft intransparente Kosten und Abhängigkeiten eine wachsende Herausforderung darstellen. Global agierende Unternehmen müssen zudem mit unterschiedlichen Rechtsräumen umgehen, was die Gefahr unbefugten Datenzugriffs trotz EU-Servern nicht vollständig ausschließt.
Ein weiteres Problem ist der sogenannte Vendor-Lock-in-Effekt: Unternehmen sind an proprietäre Technologien und spezifische Cloud-Dienste gebunden, was den Wechsel zu anderen Anbietern oder den Aufbau eigener Infrastrukturen erschwert. Beispielsweise sind proprietäre Softwarelösungen häufig nicht mit allen Cloud-Umgebungen kompatibel. Wenn Unternehmen aufgrund von Preisänderungen wechseln möchten, stehen sie vor dem Problem, dass ihre Systeme nicht ohne weiteres auf eine andere Plattform migriert werden können.
Ein wichtiger Faktor in der Cloud-Nutzung sind Egress-Kosten – sie fallen an, wenn Daten aus einer Cloud-Umgebung übertragen werden, etwa zu einem anderen Anbieter oder Standort. Je nach Datenvolumen können diese Gebühren ins Gewicht fallen und sollten daher bei der Cloud-Strategie mitbedacht werden.
Wie Unternehmen digitale Souveränität umsetzen
Viele Unternehmen überdenken ihre Cloud-Strategie und setzen auf Lösungen, die ihnen mehr Kontrolle über ihre Daten und IT-Infrastruktur geben. Hier einige zentrale Maßnahmen:
- Multi-Cloud-Ansätze nutzen: Wer verschiedene Cloud-Anbieter kombiniert, reduziert das Risiko, von einem einzigen Anbieter abhängig zu sein.
- Datenstandorte gezielt wählen: Rechenzentren innerhalb Europas unterliegen strengen Datenschutzbestimmungen und bieten mehr Sicherheit als Cloud-Dienste, die außerhalb der EU betrieben werden.
- Edge Computing integrieren: Die Verlagerung von Rechenleistung an den Rand des Netzwerks verringert die Notwendigkeit, alle Daten zentral zu speichern und verbessert die Reaktionszeiten.
- Offene Standards und Open-Source-Lösungen bevorzugen: Unternehmen, die auf Open-Source-Technologien setzen, behalten die Kontrolle über ihre IT und vermeiden Abhängigkeiten von proprietären Systemen.

Die richtige Cloud-Strategie sichert Wettbewerbsfähigkeit
Die Frage ist nicht, ob Unternehmen Cloud-Technologien nutzen sollten, sondern wie sie dies tun, ohne langfristige Abhängigkeiten einzugehen. Eine durchdachte Cloud-Strategie sorgt für mehr Sicherheit, wirtschaftliche Planbarkeit und langfristige Flexibilität. Unternehmen, die heute in digitale Souveränität investieren, sind besser auf regulatorische Veränderungen vorbereitet und können ihre IT-Infrastruktur unabhängig weiterentwickeln.
OVHcloud verfolgt zudem ein integriertes Modell, das die vollständige Kontrolle über die Wertschöpfungskette sicherstellt – vom Design eigener Server über den Aufbau und die Verwaltung eigener Rechenzentren bis hin zur Orchestrierung des eigenen Glasfasernetzwerks. Dieser Ansatz gewährleistet, dass Unternehmen die Hoheit über ihre Daten behalten und diese nicht unbefugt genutzt werden.
Die digitale Zukunft Europas sollte nicht in den Händen weniger Anbieter liegen. Eine gut durchdachte Cloud-Strategie kann dazu beitragen, technologische Unabhängigkeit zu sichern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Europäische Cloud-Infrastruktur für digitale Souveränität
gridscale bietet eine Cloud-Umgebung, die speziell auf die Anforderungen europäischer Unternehmen zugeschnitten ist. Mit einer 100 % DSGVO-konformen Cloud-Infrastruktur und deutschen Rechenzentrumsstandorten ermöglicht gridscale Unternehmen die volle Kontrolle über ihre Daten und IT-Ressourcen.
- C5-zertifiziert nach BSI-Standard: Höchste Sicherheitsstandards für regulierte Branchen wie Finanz- und Gesundheitswesen, die eine souveräne Cloud-Umgebung benötigen.
- Hochsicherheitsrechenzentren: Deutsche und europäische TIER3- Hochsicherheitsrechenzentren
- Kein Vendor Lock-in: gridscale setzt auf offene Standards und unterstützt Multi-Cloud-Strategien für maximale Unabhängigkeit.
- Edge-Computing-Lösungen: Eine dezentralisierte Infrastruktur garantiert die Einhaltung aller Datenschutzvorgaben vor Ort.