💡Vom Rand des Netzwerks in die Cloud:

Einsatzmöglichkeiten des Edge Computings

Edge Computing ist in den letzten Jahren zu einem vielseitigen Ansatz herangereift, der sich in vielen Bereichen einsetzen lässt. Vor allem die Industrie profitiert von der Arbeit in der Edge, da sie z. B. niedrige Latenzen leistet. Doch was ist die Edge überhaupt und wo können Unternehmen sie effizient einsetzen? Zeit für einen allerersten Grundkurs.

Edge Computing AI

Mit Edge Computing zur Datenverarbeitung am Rand des Netzwerks

Grundsätzlich bezeichnet Edge Computing verteilte Architektur. Rechen-, Speicher- oder Netzwerkleistung näher an die Stellen zu bringen, wo Daten generiert und Anwendungen benötigt werden: d. h. an den Rand (Edge) des Netzwerks. Die Datenflüsse lassen sich auf diese Weise lokal und ohne Umweg über die Cloud verarbeiten. Dies verhindert hohe Latenzen, Engpässe bei der Bandbreite und schließlich Kosten. Der Ansatz dezentraler Datenverarbeitung am Ort ihrer Entstehung ist dabei nicht gänzlich neu. Schon früher gab es einige Anwendungen, bevor der Edge-Begriff überhaupt geläufig war.

Ein gängiges Beispiel für Edge Computing im Alltag sind Sprachassistenten auf dem Smartphone: Gibt ein Nutzer seinem smarten Assistenten eine Anweisung oder stellt eine Frage (»Brauche ich morgen einen Regenschirm?«), findet eine erste Bearbeitung und Priorisierung der Daten auf dem Gerät statt. Das Smartphone befindet sich hier, vom Cloud-Dienstleister des Sprachassistenten betrachtet, am Rande des Netzwerks. Das Gerät übernimmt die Vorauswahl der Daten, die dann an den Cloud-Service zur weiteren Verarbeitung geschickt werden. 

Der Vorteil: Da das Smartphone erste Eingaben verarbeitet und eine Vorauswahl übernimmt, welche Daten es in die Cloud weiterleitet, kommt weniger Traffic über das Mobilfunknetz zustande. Zudem verkürzt dieser Ansatz die Zeit, bis Nutzende eine Antwort erhalten.

Edge Computing Einsatz in Unternehmen

Edge Computing kann überall da zum Einsatz kommen, wo große Mengen an Daten anfallen und bearbeitet werden und gleichzeitig schnelle Ergebnisse vorliegen müssen. Viele Industrieunternehmen beispielsweise, die ihre Produktion digitalisieren, sind Profiteure der Edge: Moderne Produktionsmaschinen, Förderbänder usw. verfügen mittlerweile über eine Vielzahl von Sensoren, die rund um die Uhr Daten generieren. Hier hilft Edge Computing, die Netzwerklast deutlich zu reduzieren und schneller Ergebnisse zu generieren.

Effizienzvorteile und Herausforderungen

Bei allen Vorteilen hinsichtlich der Effizienz der Datenverarbeitung existieren bei der Umsetzung von Edge-Computing-Ansätzen auch Herausforderungen: so gestalten sich z. B. Management, Absicherung und Skalierung von verteilten Geräten und Servern deutlich schwieriger als in einem zentralen Cloud-Rechenzentrum. Deshalb ist es wichtig, die richtige Balance zwischen zentralisiertem und dezentralem Anwendungs- und Serverbetrieb zu finden. So profitieren Unternehmen von den Vorteilen und minimieren Risiken. Angesichts der steigenden Beliebtheit von Edge Computing sollten Unternehmen sich mit den Möglichkeiten auseinandersetzen. Und wenn der Edge-Ansatz für die eigene IT-Infrastruktur in Frage kommt, einen erfahrenen Partner zur Umsetzung finden.